Mittwoch, 5. November 2014

Und wieder eine Jugendherberge weniger

Öffentlich heißt es, die Kosten für die Aktualisierung des Brandschutzes wären so hoch, dass das Haus diese nicht herein wirtschaften könne. Man spricht hier von der Zukunft. Fakt ist aber doch, dass in diesem Haus seit über zwanzig Jahren keine Brandschutzmaßnahmen zum Tragen kamen und dafür keine Gelder investiert wurden. "Herein gewirtschaftet" hat es die Jugendherberge in zwei Jahrzehnten allemal. Dies ist nur ein vorgeschobener Grund zumal das Problem Brandschutz schon ewig bekannt ist. 
Für mich ist der wahre Grund ein anderer. Denn wenn man diese schnuckelige Uraltherberge mal aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht betrachtet stellen sich einem schon die Haare zu Berge. Der Tourismus in Deutschland, auch in Bayern hat sich in den letzten 15 Jahren massiv verändert .Die Anforderungen und Bedürfnisse der Gäste und Reisenden sind schon lange nicht mehr über einen Kamm zu scheren. Wer heute am Markt mitreden will muss sich des Zauberwortes Spezialisierung annehmen. Auch ein sogenannter Standard ist heute nicht mehr der von vor zwanzig Jahren. 
Diese Entwicklungen sind in Kochel vorbeigezogen. Natürlich ist die Auslastung der Kochler Jugendherberge durchaus tragbar und natürlich gibt es Gäste und Vorausbuchungen.....aber all das wäre steigerbar. Nur eben nicht ohne ein komplett neues Konzept, eine neue Ausrichtung und nicht ohne eine massive Investition. Will heißen, das große Grundstück müsste viel besser genutzt werden, es bräuchte Umbauten und Anbauten etc. Da müsste schon echt Geld in die Hand genommen werden, denn so wie es jetzt ist ist es wirklich nicht mehr lange Profit bringend.
  
Konzerne tun sich damit nicht so leicht wenn nicht garantiert ist, dass man das Geld schnell wieder herein geholt hat. Da ist so eine Schließung durchaus nachvollziehbar. Haus und Grund (vor allem der Grund) in Seenähe haben einen gewissen Wert und ich denke es ist möglich es zeitnah zu verkaufen, das bedeutet es kommt erstmal Geld rein statt raus und über die Vorausbuchungen freuen sich die anderen Häuser. Die Umbuchungen dürften bei dem dichten Herbergsnetz in Oberbayern kein größeres Problem werden. 

Fazit: alle glücklich! Bis auf die Mitarbeiter der Herberge, die zwar auch nicht dort sterben wollten aber doch über diese plötzliche Entscheidung gestaunt haben und nun alle Hände voll zu tun haben ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen und sich einen neuen "Wirkungskreis" suchen müssen, den sie aber alle finden werden.

cest la vie

5 Kommentare:

  1. Ich kann nur in Teilen der Meinung der "notwendigen Neukonzeption" für das kleine, "schnuckelige" Haus in Kochel zustimmen. Nämlich das die Verbandsführung hier an diesem Standort ein ganz anderes Konzept hätte auflegen müssen: das Jugendherbergswerk in Bayern hat eben dann auch Häuser, die toll für eine Gruppe zu buchen sind. Diese Gruppe kann dann das Haus für sich allein nutzen und das ganze Gelände noch dazu. Da wäre sicher eine Nachfrage vorhanden, ohne dass man richtig VIEL Geld hätte locker machen müssen....
    Aber dieses Denekn passt nicht in die Köpfe der Führung. Hier will man unbedingt mit vielen Übernachtungen das große Geld machen und hat für so etwas, wie einen kleinen Standort in dem beschaulichen Kochel am See gar keine Marketingkonzepte!
    Traurig, dass man nicht einmal umdenken kann im DJH!

    Schmied von Kochel

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  2. DIE BEWERTUNG UNSERER ARBEIT ????

    Und wie die Personalabteilung in dem DJH die Arbeit schätzt, die wir mit den befristeten Arbeitsverträgen für die JH leisten, haben wir auf der Betriebsversammlung in Würzburg gesehen: wenn es denen in den Kopf kommt, dann werden mal eben die Eingruppierungen in bestimmte Lohngruppen einfach so geändert ab der neuen Saison. da verdienen wir dann einfach wieder weniger! Aber das war denen in der Versammlung völlig gleich. Die kriegen ja genug. Dann müssen sie bei uns wohl sparen und den Saisonarbeitern weniger für die Leistung zahlen. Das ist nicht mehr fair und ich suche mir dann lieber was anderes. So geht man nicht mit Leuten um, die für Gäste so viel tun und wenn wir monatelang schufften dürfen für das DJH. :-(

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  3. Hallo Anonym vom 13. November......Dir war es in der Versammlung nicht egal? Ich bin jetzt schon so lange dabei und erlebe immer wieder dass jeder seinen Frust ablässt - allerdings nicht da wo er hingehört. Ich wundere mich immer wieder, dass in den Versammlungen keiner den Mund aufmacht und danach wie davor wird geschimpft. Also, fang an den Mund aufzumachen und andere ziehen vielleicht nach. Wenn nicht, warst Du wenigstens klar und ehrlich.

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    1. Wen interessiert bei diesem Arbeitgeber denn noch, was ein kleiner Mitarbeiter an Ideen und Innovationen einzubringen hätte ????
      Selbst wenn Herbergseltern etwas einzubringen hätten und Ideen vorbringen, werden die doch abgekanzelt und ausgelacht von der Führungsebene. Da mach ich doch meinen Mund nicht auf. Da hab ich doch dann gar keine Chnacen, mich noch einzubringen. Dann kann ich das auch gleich lassen und koche nur noch mein Essen. Alles andere ist doch denen allen egal. Von wegen Leitbild und tolle Termine mit der Frau Schall. Hat doch eh nichts gebracht !!!!

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  4. Auch Hallo,
    grade darüber wurde in der BV ja geredet. Es haben da ja auch einige was dazu gesagt und sich gemeldet. Aber klare und ehrliche Aussagen sind keine gekommen und die die was gesagt haben, wurden schroff abgewiesen und nicht berücksichtigt. Wenn man sowas erlebt macht eben keiner mehr den Mund auf. Bin schon erschrocken als ich gesehen hab wie die Personalleitung auf Rückfragen reagiert hat. Gar nicht offen und ehrlich!

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